Standort

Goethe-Universität
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main

Datum

17. März 2016
Abgelaufen!

Uhrzeit

9:30 - 17:30

Denkraum für Soziale Marktwirtschaft

Am 17. März 2016 startete in Frankfurt am Main die Veranstaltungsreihe „Denkraum für Soziale Marktwirtschaft“ mit dem Thema „Demografie und Wandel“. Lesen Sie hier einen Auszug aus der Begrüßungsrede von Holger Steltzner, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Nicola Beer, Generalsekretärin der FDP, Roland Tichy, Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, und Karl von Rohr, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, führten das Einführungsgespräch. Holger Steltzner moderierte das Gespräch unter der Überschrift „Die Soziale Marktwirtschaft als Leitbild für Wirtschaft und Gesellschaft. Schaffen wir mit ihr den demografischen Wandel?“.

Auf www.denkraum-soziale-marktwirtschaft.de finden Sie weitere Informationen über die Veranstaltung. Hier geht es zum Programm.

Am 2. Juni 2016 findet in Leipzig der „Denkraum Globalisierung“ und am 5. Juli 2016 in München der „Denkraum Digitale Transformation“ statt.

Roland Tichy: Neue Dynamik statt Rentendebatte!

Roland Tichy verwies in seinem Impuls-Vortrag darauf, dass es in der rentenpolitischen Diskussion nicht um die Verteilung des Bestehenden, sondern vor allem darum gehen müsse, in der Wirtschaft eine neue Dynamik in Gang zu setzen. In der Rentenpolitik müsse man „vom Anfang her“, also von der Entstehung der Renten her denken. Auch sei es grundverkehrt, Ludwig Erhard als „Sozial-Onkel“ darzustellen, der umso sozialer erscheine, je mehr Sozialleistungen verteilt würden. Im Gegenteil sei Ludwig Erhard ein „Putschist“ gewesen, der in einer günstigen Stunde der Geschichte in Deutschland die Marktwirtschaft durchgesetzt habe – gegen die Widerstände der Großindustrie, der SPD, der CDU und die der Besatzungsmächte. Dies sei nötig gewesen, weil die Deutschen Marktwirtschaft und Freiheit eigentlich gar nicht mögen würden.

Tichy betonte, dass in der Rentenpolitik die Stärkung der Eigenverantwortung im Vordergrund zu stehen habe. Die Privatisierung von VW, Preussag und anderen Staatsunternehmen sei damals von Ludwig Erhard eingeleitet worden. Doch dieser Prozess wurde gestoppt, als Erhard nicht mehr Kanzler war. Man stelle sich nur einmal vor – so Tichy -, die deutschen Bürger hätten breitgestreut Aktien privatisierter Staatbetriebe erwerben können. Die heutige Rentendebatte wäre obsolet. Stattdessen sei der Bürger entmündigt und ein riesiger Umverteilungsapparat etabliert worden, der aber nur selten seine Ziele erreiche.

Die Mütterrente und die Rente mit 63 seien Beispiele dafür, dass von den Leistungen des Sozialsystems Leute profitieren würden, die dies eigentlich nicht nötig hätten. Für Menschen in tatsächlich prekären Situationen würden aber keine Lösungen angeboten. Tichy forderte, Sozialleistungen nicht nach ihrer Höhe, sondern nach ihrer Treffgenauigkeit zu bewerten.

Die Veranstaltung ist beendet.

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