* 1. Dezember 1929   † 9. Dezember 2014

Karl Otto Pöhl gehört zu jenen Persönlichkeiten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die ihren Grundsätzen stets treu geblieben sind. Wegbegleiter attestieren ihm Geschick in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Das kam ihm bei seinem Eintreten für marktwirtschaftliche Ordnungspolitik zugute.

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre, das er 1955 abschloss, war Pöhl zunächst als Wirtschaftsjournalist tätig. 1970 trat er unter Karl Schiller in das Bundesministerium für Wirtschaft ein und wurde schließlich Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen unter dem damaligen Minister Helmut Schmidt. Von 1980 bis 1991 bekleidete er das Amt des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, das er wegen Differenzen über die deutsch-deutsche Währungsunion mit der damaligen politischen Führung aufgab. Pöhl vertrat immer die Position, dass „Geldwertstabilität und Wettbewerb ganz im Sinne Walter Euckens in einer marktwirtschaftlichen Ordnung Prinzipien mit Verfassungsrang“ seien.

1982 wurde Karl Otto Pöhl als Mitglied in die Ludwig-Erhard-Stiftung aufgenommen. In seiner 30jährigen Mitgliedschaft – 2012 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus – war er der Stiftung eng verbunden. Als Staatssekretär a.D. Otto Schlecht im März 1991 den Vorsitz übernahm, hielt Pöhl die Festrede. Im gleichen Jahr wurde er „für sein publizistisches Eintreten für Geldwertstabilität, dem Fundament der Sozialen Marktwirtschaft“ mit dem Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet.

Am 9. Dezember 2014 ist Karl Otto Pöhl im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Ludwig-Erhard-Stiftung ist dankbar, eine solch aufrechte Persönlichkeit in ihren Reihen gehabt zu haben. Bei der Trauerfeier am 13. Januar 2015 in der Deutschen Bundesbank war die Ludwig-Erhard-Stiftung durch die Mitglieder Dr. Herbert B. Schmidt und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer vertreten.

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